Während der gynäkologischen Untersuchung ertasten wir Größe, Form und Oberfläche der Gebärmutter. Meistens kann schon jetzt bei einer Gebärmuttervergrößerung der Verdacht auf ein oder mehrere Myome geäußert werden. Eine nachfolgende Ultraschalluntersuchung bestätigt sehr häufig diesen Verdacht. Mithilfe der Ultraschalluntersuchung können auch Myome in der Gebärmutterhöhle festgestellt werden. Zunehmend häufiger überprüfen wir in solchen Fällen im Rahmen eines kurzen Eingriffes mit einer feinen Optik direkt das Innere der Gebärmutter.
Falls bei Ihnen ein Myom als Zufallsbefund festgestellt wurde, ohne dass es Beschwerden verursacht, ist keine sofortige Behandlung notwendig. Ihr Frauenarzt wird Sie dann aber regelmäßig zu Ultraschallkontrollen einbestellen, um das Myomwachstum zu überwachen. Myome werden immer dann behandelt, wenn sie Beschwerden verursachen. Diese Beschwerden können sich ganz unterschiedlich darstellen. Typisch sind:
Welche Form der Behandlung Ihr Arzt Ihnen vorschlägt, hängt entscheidend von Ihren Beschwerden, den erhobenen Befunden und dem verfolgten Ziel ab, welches durch die Behandlung erreicht werden soll. Im Einzelnen können dies sein:
Wenn die Myome bei Ihnen keinerlei Beschwerden oder Blutungsstörungen verursachen sowie keine ungewollte Kinderlosigkeit oder wiederholte Fehlgeburten bei Ihnen vorliegen, sind keine weiteren Maßnahmen zu ergreifen. Dennoch sollten Sie in Ihrem eigenen Interesse zur Kontrolle regelmäßig eine Ultraschalluntersuchung durchführen lassen.
Sollte Ihnen das festgestellte Myom Beschwerden bereiten, ist eine Behandlung angezeigt. Wenn Sie sich hierzu entschließen, sollten Sie wissen, das damit eine medikamentöse Therapie und fast immer auch eine Operation verbunden ist.
Viele Ärzte raten ihren Patientinnen vor der Operation zu einer medikamentösen Behandlung. Ziel ist es, die Bildung der Östrogene für die Dauer der Behandlung zu unterdrücken, um die bestehenden Beschwerden zu lindern. Hierzu werden Medikamente aus der Klasse der sogenannten GnRH-Agonisten verabreicht. GnRH-Agonisten sind sehr wirksam gegen die myombedingten Beschwerden; insbesondere gegen die Blutungsstörungen. Denn die Gabe von GnRH-Agonisten unterdrückt für die Dauer der Anwendung die körpereigene Östrogenproduktion der Frau in den Eierstöcken. Als Folge bleibt die monatliche Regelblutung meist ganz aus. Damit wird vielen Patientinnen bis zum geplanten Operationstermin eine deutliche Erleichterung verschafft. Durch die Unterdrückung der Regelblutung kommt es bei Patientinnen mit Blutungsstörungen zu einer deutlichen Verbesserung des Blutbildes. Zudem werden die Myome und die Gebärmutter bei vielen Patientinnen um die Hälfte verkleinert; dies erleichtert den Eingriff für den Operateur und verkürzt die Operationszeit für Sie.
In einigen Fällen kann das sogenannte "ExAblate System" angewandt werden. Dabei werden die Magnetresonanztomographie (MRT) mit der fokussierten ultrasonografischen Thermoablation kombiniert. Während dieses Verfahrens für ambulante Patientinnen liegt die Patientin in einem MRT-Gerät. Dieses liefert dreidimensionale Bilder des Myoms und des umgebenden Gewebes und ermöglicht exakte Steuerung der Ultraschallwellen zum Zielgewebe. Hoch konzentrierte Ultraschallwellen werden in den Körper gerichtet und am Brennpunkt lassen die Ultraschallwellen die Temperatur des Gewebes steigen, was zu seiner Zerstörung führt. Die Temperaturabbildungsfähigkeiten des MRTs bieten Echtzeitrückmeldung über die erreichte Temperatur im Zielgewebe während der Behandlung und hilft die Kontrolle des Therapieergebnisses zu gewährleisten.
Hier versucht der Operateur, nur das Myom aus der umliegenden Gebärmuttermuskulatur auszuschälen und die Gebärmutter als solche zu erhalten. Dieses kann in vielen (jedoch nicht in allen) Fällen bei einer Bauchspiegelung geschehen. Wenn das Myom in die Gebärmutterhöhle gewachsen ist, wird man versuchen, es im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung (durch die Scheide) operativ zu entfernen. Auch bei diesem Operationsverfahren steht die Erhaltung der Gebärmutter im Vordergrund.
Eine operative Gebärmutterentfernung (Hysterektomie), zur Behebung myombedingter Beschwerden, wird Frauen mit abgeschlossener Familienplanung angeboten. Ferner muss eine Gebärmutterentfernung in Betracht gezogen werden, wenn eine organerhaltende Operation nicht mehr möglich ist. In diesem Fall wird die gesamte Gebärmutter - unter Umständen auch mit den Eierstöcken - entweder durch die Scheide oder über einen Bauchschnitt entfernt.
zur StartseiteStand: 12.05.2016[]
Campus Klinik Gynäkologie
Bochum
Universitätsstr. 136
44799 Bochum
Telefon: 0234/588–196–0
Fax: 0234/588–196–19